DDr. Otto Georg Ignatius Kemptner CanReg

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938,
Haft 24.03.1938 - 15.10.1938,
KZ Dachau 15.10.1938 - 26.09.1939,
KZ Buchenwald 26.09.1938 - 11.10.1939
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Otto Georg Ignatius Kemptner kommt in Hainfeld als ehelicher Sohn des Lokomotivführers Georg Kemptner und Franziska, geborene Karl, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er eine Realschule in Wien, wo er 1908 maturiert. Im gleichen Jahr steht er an der Wiege zweier Wiener katholischer Verbindungen: Am 14. November 1908 gründet er die Mittelschulverbindung Bavaria Wien und am 4. Dezember desselben Jahres die Studentenverbindung Franco-Bavaria. Im Sommersemester 1910 inskribiert er Philologie an der Universität Wien, das er vor dem Ersten Weltkrieg mit der Lehramtsprüfung abschließt. Im I. Weltkrieg dient er als Flak-Artillerist. 1920 wird er in den Finanzdienst übernommen. Nebenbei holt er das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften nach, dass er mit Doktorgraden in beiden Disziplinen beschließt.
Otto Kemptner ist maßgeblich mit dem Aufbau der am 20. Mai 1933 gegründeten Vaterländischen Front betraut. Hier übernimmt er 1933/34 das Amt des Geschäftsführers. Er avanciert zum Sektionsrat im Bundeskanzleramt. Seit November 1934 ist er Präsident der Finanzlandesdirektion Salzburg.
Der überzeugte patriotische Österreicher und Gegner des Nationalsozialismus muss am 12. März 1938 erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Otto Kemptner gehört zu den ersten Verhafteten in Salzburg, kann aber nach der Einvernahme wieder nach Hause. Am 24. März 1938 wird er erneut verhaftet, außer Dienst gestellt und als 'Schutzhäftling' in das Polizeigefängnis am Salzburger Rudolfsplatz überstellt. Hier muss er, u.a. zusammen mit Leonhard Steinwender, ohne richterliche Anordnung und, ohne einer Straftat angeklagt zu sein, bis zum 15. Oktober 1938 verbleiben. Dann wird er in das KZ Dachau deportiert, wo er u.a. die 'Sonderbehandlung' im Bunker etc. über sich ergehen lassen muss, wodurch er schwere gesundheitliche Schäden erleidet, bevor er am 26. September 1939 in das KZ Buchenwald überstellt wird. Wegen Krankheit wird er am 12. Oktober 1939 entlassen, wie aus der Polizeimeldekartei in Salzburg hervorgeht. Er kehrt zunächst nach Salzburg zurück, wo ihn seine Schwester Emma pflegt. Dann zieht er sich in das ehemalige Kloster Pulgarn bei Steyregg, das dem Stift St. Florian gehört und während der Nazizeit den verfolgten Augustiner-Chorherren als Zufluchtsstätte dient, zurück.
Am 11. November 1942 stellt er ein Aufnahmegesuch bei den Augustiner Chorherren. Kurz vor seiner Priesterweihe verstirbt er am 3. Mai 1944 an den Folgen der KZ-Haft im Elisabethinenspital in Linz. Er hat seine letzte Ruhestätte auf dem Priesterfriedhof in St. Florian gefunden.
Orte
Verfolgung:
Ehrung:
Wohnort:
Wirkungsstätte:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 157.
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