Dr. Viktor Hermann Carl Schumacher

Viktor Hermann Carl Schumacher wird in Schwaz als Sohn des Gemeindearztes Karl Schumacher und seiner Ehefrau Paula geboren. Er besucht die Schule in Schwaz, wo er im August 1910 bei der Ferialverbindung Frundsberg aktiv wird. Er wechselt dann – wie sein Bruder Karl Schumacher– auf das Gymnasium der Franziskaner in Hall/Tirol und wird 1911 Mitglied der Mittelschulverbindung Sternkorona Hall.

Nach der Matura studiert er Medizin in Innsbruck und wird tritt 1913 der Studentenverbindung Austria Innsbruck bei. 1914 rückt er als Einjährig-Freiwilliger zu den Kaiserjägern nach Hall/Tirol ein. Er gerät als Leutnant am 4. November 1918 in italienische Gefangenschaft, aus der er erst im Februar 1919 entlassen wird. Heimgekehrt setzt er seine Studien fort, die er 1922 mit der Promotion zum Dr. med. abschließt. Seine berufliche Laufbahn beginnt er im Haller Krankenhaus. Bald übernimmt er die Praxis seines Vaters als Stadtarzt in Hall /Tirol. Daneben betätigt sich Viktor Hermann Carl Schumacher auch politisch: 1929 wird er in den Gemeinderat von Hall/Tirol und 1936 bis 1938 zum Stadtrat und Vizebürgermeister gewählt.

Nach dem Anschluss wird er dieser Ämter enthoben und von der Gestapo einige Zeit in Haft genommen. Nach der Enthaftung kann er seine Praxis als Arzt wieder aufnehmen, steht aber ständig unter Beobachtung durch die Gestapo. Er schließt sich der in Hall/Tirol gebildeten Widerstandsgruppe um Anton Haller an. Kurz vor Kriegsende wird Viktor Hermann Carl Schumacher wieder festgenommen. Er kann aber aus dem Gefängnis entfliehen und bis zum Einmarsch der Alliierten untertauchen.

Nach dem Krieg stellt er sich wieder seiner Heimatgemeinde zur Verfügung und wird von 1945 bis 1968 Bürgermeister von Hall/Tirol. Hier wird er 1954 zum Ehrenbürger ernannt und erhält 1964 den Ehrenring der Stadt.