Karl Schumacher
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 19.10.1938 - 29.10.1938,
Haft 04.10.1939 - 25.10.1939
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Karl Schumacher wird in Schwaz als Sohn des Gemeindearztes Karl Schumacher und seiner Ehefrau Paula geboren. Er besucht – wie sein Bruder Viktor Schumacher – das Gymnasium der Franziskaner in Hall/Tirol, wo er 1914 der Mittelschulverbindung Sternkorona Hall beitritt. 1915 muss er zu den Standschützen einrücken und wird an die Südfront versetzt. Hier wird er im September 1915 schwer verwundet. Im Oktober 1915 legt er die Kriegsmatura ab und wird im Juni 1916 als „invalid“ vom Kriegsdienst beurlaubt. Er beginnt sein Theologiestudium in Innsbruck, wo er 1916 Mitglied der Studentenverbindung Austria Innsbruck wird. Er muss das Studium vom Februar bis Oktober 1917 unterbrechen, weil er wieder als tauglich erklärt erneut an die Front geschickt wird.
Nach seiner Priesterweihe am 19. März 1921 wirkt Karl Schumacher als Kooperator (Kaplan) in Finkenberg, Tux, Weerberg und Imst. Danach kommt an die Propstei in Innsbruck (St. Jakob) und wird Präses des Gesellenvereins sowie Rektor der Servitenkirche in Innsbruck.
Im Oktober 1938 wird er bei einem Gespräch belauscht und bei der Gestapo angezeigt, die ihn zehn Tage in Haft nimmt. Als er nach dem Polenfeldzug 1939 als Rektor der Servitenkirche in Innsbruck nicht rechtzeitig die Siegesglocken läuten lässt, wird er am 4. Oktober 1939 neuerlich verhaftet.
Nach seiner Entlassung am 25. Oktober 1939 muss er Ende Oktober die Servitenkirche verlassen und wird Provisor in Jungholz und 1942 in Tösens, wo er auch Pfarrer wird. In dieser Funkton erlebt er die Befreiung Österreichs im Mai 1945.
1946 wird er schließlich kirchlicher Notar der Diözese Innsbruck und Präses des Gesellenvereins. 1959 tritt er schließlich seinen Ruhestand an.
Er verstirbt 1991 in Innsbruck.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 312.
Diözesanarchiv Innsbruck
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