Alois Schrott SJ

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Alois Schrott (Diözesanarchiv Wien)

Personalia

Geboren:

25. Jänner 1905, Vahrn

Gestorben:

31. Mai 1980, Wien

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 03.02.1942 - 09.02.1942,
Haft 04.07.1942 - 27.07.1942,
Gauverbot 1942

Mitgliedschaften

ÖCV:

K.a.V. Norica Wien

Sonstige Mitgliedschaften:

Lebenslauf

Der gebürtige Südtiroler Alois Schrott tritt nach der Matura 1925 in den Jesuitenorden ein. Er beginnt nach dem Noviziat mit dem Studium der Philosophie und Theologie, das er mit der Promotion zum Dr. theol. abschließt. Nach der Priesterweihe 1935 ist er als Studentenseelsorger in Innsbruck tätig und hier auch als Präses der Marianischen Kongregation [MC].

Nach dem Anschluss werden bei ihm Hausdurchsuchungen durchgeführt. Es gelingt ihm, die kurz darauf durchgeführte Beschlagnahme des Heimes der MC wieder rückgängig zu machen. Weniger Erfolg hat dagegen sein Widerstand am 12. Oktober 1939 gegen die Auflösung und Beschlagnahme des Jesuitenkollegs in Innsbruck durch die Gestapo. Deswegen wird er mehrmals verhört. Die MC kann im Untergrund weiterarbeiten, es kommt auch zu Kontakten mit der Widerstandsgruppe „Junger Orden“.

Im Januar 1942 erhält Alois Schrott einen Hinweis, dass gegen ihn polizeilich ermittelt wird. Am 3. Februar 1942 wird er verhaftet, weil er den Brief des am 22. November 1941 abgestürzten Jagdfliegers Oberst der Luftwaffe Wemer Mölders (1913–1941) – er stammt aus der katholischen Jugendbewegung – an einen vermeintlichen Propst Johst in Stettin, wo Mölders als bekennender Katholik seine Distanzierung vom Nationalsozialismus zum Ausdruck bringt, weiterverbreitet hat. [Die Gestapo hält ihn für eine Fälschung, 20 Jahre später kann dieser Brief eindeutig als Fälschung des britischen Auslandsgeheimdienstes (SIS) identifiziert werden.] Nach einer Woche kommt Alois Schrott wieder frei.

Am 4. Juli 1942 wird er neuerlich verhaftet wegen einer Jugendfeier in St. Jakob in Innsbruck; zuvor ist ein Brief eines Teilnehmers an Reinhold Stecher (später Bischof von Innsbruck) abgefangen worden. Nach der Enthaftung am 27. Juli 1942 erhält er Gauverweis und geht dann nach Wien, eine Überstellung in ein KZ kann noch abgewendet werden.

Alois Schrott bleibt auch nach dem Krieg in Wien und ist weiter bei der MC sowie in der Seelsorge für Höhere Schüler und Studenten tätig. Hier kommt er auch in Kontakt mit der Studentenverbindung Norica, die ihn 1951 als Alten Herrn bei sich aufgenommen hat.

Orte

Ehrung:

Alois Schrott Straße (Innsbruck)

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 311/312.

Alois Schrott SJ

Priester
Nc
* 25. Jän. 1905
Vahrn
† 31. Mai 1980
Wien
Gauverbot, Haft