Hofrat Dr. Karl Alfons von Portele

Karl Alfons Portele

Personalia

Geboren:

13. Jänner 1912, Wien

Gestorben:

24. September 1993, Wien

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 18.04.1939 - 01.04.1943

Mitgliedschaften

KÖL:

K.Ö.L. Josephina Wien, K.Ö.L. Saxo-Meiningia Linz, K.Ö.L. Carolina Wien

MKV:

K.Ö.M.L. Tegetthoff Wien

ÖCV:

Sonstige Mitgliedschaften:

Lebenslauf

Karl Alfons von Portele absolviert das humanistische Gymnasium in Krems und beginnt 1931 nach der Matura das Studium der Medizin an der Universität Wien. Um sein Studium finanzieren zu können, arbeitet er als Reporter für Kunst, Sport und Gerichtswesen bei den beiden Tageszeitungen „Das Echo“ und „Telegraph“. Er wird 1937 bei der Studentenverbindung Welfia in Klosterneuburg aufgenommen. Er ist in der VF aktiv. Seine Burschung findet bereits nach dem Anschluss im physiologischen Institut der medizinischen Fakultät statt.

Er wird Mitglied der Widerstandsgruppe Hebra [Widerstandskreis um Wilhelm von Hebra (1885–1944)], verteilt Flugzettel und ist in seiner Wohnung im Minoritenkloster Quartiergeber für die konspirativen Treffen dieser Gruppe. Am 18.4.1939 wird er gemeinsam mit Josef Pinzenöhler von der Gestapo verhaftet. Beim Prozess wird er zunächst zum Tode verurteilt, die Vollstreckung des Urteils aber mehrmals verschoben unter dem Vorwand einer zugezogenen Tuberkulose, dann wird das Urteil in eine mehrjährige Zuchthausstrafe abgemildert. Er wird daraufhin für wehrunwürdig erklärt und vom weiteren Medizinstudium ausgeschlossen. Bis 1.4.1943 verbüßt er die Zuchthausstrafe. Während der Gestapohaft in Regensburg lernt er u. a. den Mitbegründer des Akademischen Corps der Ottonen, Karl Burian (1896–1944) kennen und wird Mitglied des Corps. Nach der Enthaftung kehrt er 1943 nach Wien zurück.

Nach dem Krieg beendet Karl Alfons von Portele sein Medizinstudium mit der Promotion 1946, wird Pathologe und später Direktor des von ihm gegründeten Pathologisch-anatomischen Bundesmuseums im Narrenturm; das Gebäude hat früher als psychiatrische Klinik gedient. Er ist kurze Zeit auch Vorstandsmitglied des „Vereines der NS-geschädigten Hochschüler“.

Orte

Wohnort:

Quellen

  • Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien), S. 260.

DÖW unter www.doew.at; Stand: 09.10.2022.

Karl Alfons von Portele

Beamter
Wl, TEW, Js, S-M, Ca, Ott
* 13. Jän. 1912
Wien
† 24. Sep. 1993
Wien
Haft