Karl Burian
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 13.10.1938 - 13.03.1944, Ermordet am 13.03.1944
Mitgliedschaften
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Burian besucht die Volks- und Mittelschule in Wien und im Anschluss die Kavallerie-Kadettenschule in Mährisch-Weißkirchen. Während dem Ersten Weltkrieg kämpft er als jüngster Leutnant der k. u. k Monarchie im k. u. k. Dragonerregiment 8 an der russischen Front in Galizien. Nach einem Kopfschuss gerät Karl Burian in russische Kriegsgefangenschaft. 1917 gelingt ihm die Flucht aus Sibirien mit Hilfe eines deutschen Offizier und er gelangt bei Odessa in den deutschen Kommandobereich.
Nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie wird er, wie viele andere junge Offiziere zwangsabgefertigt. Danach arbeitet er als Angestellter in der Landwirtschaftlichen Krankenkassa und als Bildhauer. 1936 wird Karl Burian als reaktivierter Oberleutnant in das österreichische Bundesheer aufgenommen. Trotz Eidverweigerung auf Adolf Hitler wird er nach dem Anschluss 1938 in die deutsche Wehrmacht überstellt.
Nach dem Anschluss löst sich das Corps der Ottonen auf; viele Ottonen gründen aber unter der Führung von Karl Burian die Widerstandsgruppe Burian. Otto von Habsburg höchstpersönlich beauftragt Karl Burian mit dem Aufbau einer Widerstandsgruppe in Wien. Über Pläne, die Karl Friediger organisiert plant Karl Burian ein Sprengstoffanschlag auf die Gestapozentrale in Wien, die damals im ehemaligen Hotel Métropole untergebracht ist. Dar über hinaus stellt Karl Burian den Kontakt zu hochrangigen politischen und militärischen Kreisen in Polen her.
Am 13.10.1938 wird die Widerstandsgruppe Burian durch den eingeschleusten Spitzel Josef Materna verraten, somit landet Burian und sechs weitere Widerstandskämpfer, darunter vier Ottonen, für fünf Jahre in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen im Jahr 1938 eine legitimistische Organisation aufgebaut und an dem Umsturz des nationalsozialistischen Regimes gearbeitet zu haben. Ebenfalls wird ihm vorgeworfen, Kontakt mit ausländischen Legitimisten und anderen Widerstandsgruppen aufgebaut zu haben. Am 9.12.1943 wird Karl Burian schließlich von Volksgerichtshof zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Das Urteil wird am 13. März 1944 – den 6. Jahrestag des deutschen Einmarsches in Österreich – im Wiener Landesgericht vollstreckt. Die restlichen Angeklagten werden zu mehrjährigen Zuchthausstrafen verurteilt.
Laut Erzählungen von überlebenden Mithäftlingen Burians blieb Burian seinen Ansichten bis zu seinem Tod treu. Er wurde während seiner Haft als heiter und humorvoll beschrieben.
Burian wurde 1977 posthum Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs verliehen. Ebenfalls ehrte ihn das Bundesheer der zweiten Republik mit einer Umbenennung des Amtsgebäude Schwenkgasse in Wien in Kommandogebäude Heckenast-Burian.
Orte
Ehrung:
Wohnort:
Sterbeort:
Quellen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Walter Rabe (1978), Karl Mellacher (1986), Gerald Botz (1978) Photo: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands unter www.doew.at