Dr. Viktor Reimann
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 1941 - 1945
Mitgliedschaften
MKV:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Nach der Matura beginnt Viktor Reimann in Wien das Studium der Geschichte und Germanistik, das er 1939 mit der Promotion zum Dr. phil. abschließt. Dann ist er als Journalist und Schriftsteller tätig.
Ist er anfänglich noch ein Sympathisant der Nationalsozialisten, so wendet er sich nach der Okkupation Österreichs dem Widerstand zu und gründet zusammen mit dem Klosterneuburger Chorherren Roman Karl Scholz im Herbst 1938 eine Widerstandsgruppe, die sich zunächst ‘Deutsche Freiheitsbewegung’, dann ab September 1939 ‘Österreichische Freiheitsbewegung’ nennt und sich zuletzt dann 1940 in ‘Freiheitsbewegung Österreichs’ umbenennt. In dieser Widerstandsgruppe sind eine Reihe Mitglieder der Mittelschulverbindung Arminia Klosterneuburg aktiv tätig, die Leitung der Gruppe in Klosterneuburg hat Alois Hradil. Der Schauspieler am Wiener Burgtheater Otto Hartmann hat sich als Spitzel in die Gruppe eingeschlichen, sie ausgeforscht und dann bei der Gestapo angezeigt. Viktor Reimann wird daraufhin 1941 verhaftet – wie vor ihm Alois Hradil und Walter Stecher am 22. Dezember 1940.
Nach zwei Jahren U-Haft wird Viktor Reimann auf Grund der Anklage vom 20. September 1943 ‘wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens’ vom 2. Senat des VGH am 2. Dezember 1943 zu je zehn Jahren Zuchthaus und Ehrverlust unter Anrechnung der erlittenen Polizei- und Untersuchungshaft verurteilt.
Er verbüßt die Strafe bis Kriegsende in Straubing (Reg.Bez. Niederbayern).
Nach dem Krieg kehrt Viktor Reimann zum Journalismus zurück und wird zunächst Redakteur der Salzburger Nachrichten und dann bis 1948 deren stellvertretender Chefredakteur. 1949–1956 nimmt er auch ein Mandat als Abgeordneter zum Nationalrat wahr.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 273/274.