Dr. Viktor Reimann

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Viktor Reimann (ÖVfStG)

Personalia

Geboren:

25. Jänner 1915, Wien

Gestorben:

7. Oktober 1996, Wien

Beruf:

Journalist

Verfolgung:

Haft 1941 - 1945

Mitgliedschaften

MKV:

Sonstige Mitgliedschaften:

Lebenslauf

Nach der Matura beginnt Viktor Reimann in Wien das Studium der Geschichte und Germanistik, das er 1939 mit der Promotion zum Dr. phil. abschließt. Dann ist er als Journalist und Schriftsteller tätig.

Ist er anfänglich noch ein Sympathisant der Nationalsozialisten, so wendet er sich nach der Okkupation Österreichs dem Widerstand zu und gründet zusammen mit dem Klosterneuburger Chorherren Roman Karl Scholz im Herbst 1938 eine Widerstandsgruppe, die sich zunächst ‘Deutsche Freiheitsbewegung’, dann ab September 1939 ‘Österreichische Freiheitsbewegung’ nennt und sich zuletzt dann 1940 in ‘Freiheitsbewegung Österreichs umbenennt. In dieser Widerstandsgruppe sind eine Reihe Mitglieder der Mittelschulverbindung Arminia Klosterneuburg aktiv tätig, die Leitung der Gruppe in Klosterneuburg hat Alois Hradil. Der Schauspieler am Wiener Burgtheater Otto Hartmann hat sich als Spitzel in die Gruppe eingeschlichen, sie ausgeforscht und dann bei der Gestapo angezeigt. Viktor Reimann wird daraufhin 1941 verhaftet – wie vor ihm Alois Hradil und Walter Stecher am 22. Dezember 1940.

Nach zwei Jahren U-Haft wird Viktor Reimann auf Grund der Anklage vom 20. September 1943 ‘wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens’ vom 2. Senat des VGH am 2. Dezember 1943 zu je zehn Jahren Zuchthaus und Ehrverlust unter Anrechnung der erlittenen Polizei- und Untersuchungshaft verurteilt.

Die Angeklagten waren von 1938 und 1939 bis 1940 Mitglieder einer geheimen Organisation, die unter der Bezeichnung ‚Österreichische Freiheitsbewegung‘ den Sturz der nationalsozialistischen Staatsführung und die Losreißung der Donau – und Alpengebiete vom Reich vorbereitete.

Aus der Urteilsbegründung

Er verbüßt die Strafe bis Kriegsende in Straubing (Reg.Bez. Niederbayern).

Nach dem Krieg kehrt Viktor Reimann zum Journalismus zurück und wird zunächst Redakteur der Salzburger Nachrichten und dann bis 1948 deren stellvertretender Chefredakteur. 1949–1956 nimmt er auch ein Mandat als Abgeordneter zum Nationalrat wahr.

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 273/274.

Viktor Reimann

Journalist
ARK
* 25. Jän. 1915
Wien
† 7. Okt. 1996
Wien
Haft