Michael (Viktor Robert) Aigner CanReg
Personalia
Ordensname:
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Geheimer Verbindungsbeitritt 19.01.1940,
Haft 01.10.1940 – 15.08.1942,
Strafkompanie
Mitgliedschaften
MKV:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Viktor Robert Aigner kommt in Klosterneuburg als Sohn des Schlossermeisters Leopold Aigner und Helene, geborene Lüders, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium in Klosterneuburg. Der gläubige Katholik und überzeugte Österreicher tritt bereits mit zehn Jahren der Marianischen Kongregation bei und möchte bereits sehr früh selbst Geistlicher werden.
Kurz vor der Okkupation Österreichs am 12. März 1938 wird Viktor Aigner Mitglied des Österreichischen Jungvolks. Obwohl er erst 14 Jahre alt ist, lehnt er den Nationalsozialismus aus tiefer innerer Überzeugung ab, was auch seiner näheren Umgebung nicht verborgen bleibt. Im Herbst 1939 wird er von Kurt Schleifer, einem Schulkollegen, dem er Nachhilfe gibt, angesprochen, ob er sich der Widerstandsgruppe ‚Österreichische Freiheitsbewegung‘ um den Augustiner Chorherren Roman Karl Scholz anschließen möchte, was er sofort bejaht. In Gegenwart von Josef Bauer nimmt Kurt Schleifer Viktor Aigner den Eid auf die ‚Österreichische Freiheitsbewegung‘ ab.
Neben dem Mitgliedsbeitrag wirb Viktor Aigner weitere Mitglieder für die Widerstandsgruppe, wie beispielsweise Franz Martin. Er organisiert darüber hinaus auch Treffen in Wien, bei denen Flugzettel heimlich verteilt werden. Am 19. Jänner 1940 tritt Viktor Aigner der in Untergrund agierenden Mittelschulverbindung Arminia Klosterneuburg bei, in welcher bereits viele Mitglieder der Gruppe um Roman Karl Scholz Mitglied sind.
1940 gelingt es, Verbindungen mit der gleichnamigen Widerstandsbewegung ‘Österreichische Freiheitsbewegung’ um Karl Lederer und mit der ‘Großösterreichischen Freiheitsbewegung’ um Jakob Kastelic aufzunehmen.
Ab Juli 1940 werden gut 300 Personen dieser Widerstandsgruppen vom Burgschauspieler Otto Hartmann, der sich als Gestapo-Spitzel in die Gruppe eingeschleust hat, verraten (Otto Hartmann wird in der Folge 1947 zu lebenslanger Haft verurteilt und 1957 begnadigt) und Viktor Aigner am 1. Oktober 1940 in der Schule verhaftet. Als Schüler der 7. Klasse wird er am 20. Dezember 1940 vom Ermittlungsrichter des Volksgerichtshofs wegen ‚Vorbereitung zum Hochverrat‘ angeklagt.
Viktor Aigner wird vom Polizeigefangenenhaus Wien in das Landesgericht Wien und im Anschluss in das Zuchthaus Anrath überstellt. Am 15. August 1942 wird er dort ohne Urteil entlassen und zur Wehrmacht eingezogen. Er wird einer Strafkompanie zugeteilt, überlebt aber dort.
Nach der Befreiung Österreichs 1945 holt er seine Matura nach, tritt 1946 als Novize in Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg ein und nimmt den Ordensnamen Jakob an. Er verlässt dieses jedoch ein Jahr später und tritt in das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg ein, wo er den Ordensnamen Michael annimmt.
Am 29. Juni 1951 hat Michael Aigner seine Priesterweihe und ist bis 1956 Stiftskurat im Stift Herzogenburg. Danach wird er Provisor in St. Andrä an der Traisen. 1958 wird er Pfarrverweser in Hain und 1953 Provisor in Reidling.
Er verstirbt mit nur 41 Jahren in Hain.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
Martin Aigner Privat
Diözesanarchiv St. Pölten
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)