Karl Strobl

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Karl Strobl (ÖVfStG)

Personalia

Geboren:

31. Mai 1921, Wien

Gestorben:

25. März 2015, Kirchberg

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 08.07.1938 - 10.08.1938,
Haft 21.10.1940 - 01.01.1942,
Strafkompanie ab 01.01.1942

Mitgliedschaften

MKV:

ÖCV:

K.Ö.St.V. Rudolfina Wien

Sonstige Mitgliedschaften:

Lebenslauf

Karl Strobl ist als Mittelschüler in Wien XVII-Hernals führend in der Pfarrjugend und im Österreichischen Jungvolk der VF tätig.

Nach dem Anschluss leitet er die Untergrundgruppe „Kalvarienberg“, die über Alfred Kostelecky mit der Gruppe „Eisen“ [Fe] in Kontakt kommt und bei Flugzettel-, Schmier- und Sabotageaktionen aktiv ist. Sie verteilen vor allem die Predigten des Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen. Anfang Juli 1938 fliegt die Gruppe „Eisen“ auf und mit ihr auch Karl Strobl. Vom 8. Juli 1938 bis 10. August 1938 wird er erstmals inhaftiert und am 31. Mai 1939 aus der Mittelschule ausgeschlossen. Zur besseren Tarnung treten die Burschen der Widerstandsgruppe „Kalvarienberg“ dem Deutschen Roten Kreuz bei.

Im Frühjahr 1940 bekommt Karl Strobl Kontakt zur Widerstandsgruppe „Haan“, die am 16. Oktober 1940 von der Gestapo aufgedeckt wird. Karl Strobl wird deswegen am 21. Oktober 1940 erneut verhaftet und bis zum 18. November 1941 festgehalten. Durch ein Sondergericht wird er am 19. November 1941 wegen Geheimbündelei zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt und ab 1. Jänner 1942 zwecks „Bewährung“ als Marinesoldat an die Eismeerfront abkommandiert.

„Ein Offizier, der es gut mit mir meinte, hat versucht, mich als Sanitäter einzuteilen. Aber als man dann das ‚p. u.‘ (politisch unzuverlässig) in meinem Personalakt sah, wurde ich sofort in eine Strafkompanie gesteckt“, erinnert sich Karl Strobl.

Er wird als Kampfschwimmer gegen die russische Flotte im Eismeer eingesetzt. Bei solchen Einsätzen, zu denen Regimegegner bewusst abkommandiert worden sind, ist die Überlebenschance fast null. Er überlebt und kommt in russische Gefangenschaft, aus der er erst 1946 freikommt.

Nach dem Krieg holt Karl Strobl als Externist die Matura nach und studiert anschließend Theologie in Wien. Er schließt sich am 2. Juni 1947 der Rudolfina an, weil er in den Widerstandsgruppen die Rudolfinen Wilfried Daim, Helmut Gnambs und Hubert Jurasek kennengelernt hat. Nach seiner Priesterweihe 1952 ist er zunächst als Kooperator (Kaplan) in Brunn am Gebirge, Gerasdorf-Süßenbrunn und Schwechat tätig und wirkt dann als Pfarrer in Schleinbach (1959–1989) im nö. Weinviertel. 1972 wird ihm zusätzlich die Pfarre Kronberg übertragen. 1989 tritt er in den Ruhestand und verbringt seinen Lebensabend als Aushilfspriester in Kirchberg am Wechsel.

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 350.

Karl Strobl

Priester
Rd, HRW
* 31. Mai 1921
Wien
† 25. März 2015
Kirchberg
Haft, Strafkompanie