Dr. Wilfried Daim
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Widerstandskämpfer (unentdeckt)
Mitgliedschaften
KÖL:
ÖCV:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Wilfried Daim wächst in Wien-Hernals auf. Nach dem Besuch des Realgymnasiums wechselt er auf eine zweijährige Handelsschule. Vor 1938 gehört er dem Jungreichsbund in Wien XVII, Elterleinplatz, einer Teilorganisation des Katholischen Jungvolkes, an. Er engagiert sich aktiv in der Hernalser Pfarrjugend, deren Gruppenmitglieder auch nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich in Kontakt bleiben und im Untergrund weiter arbeiten.
Er nimmt auch an der Kundgebung der Katholischen Jugend im Wiener Stephansdom anlässlich des Rosenkranzfestes am 7. Oktober 1938 teil.
Bei heimlich abgehaltenen Heimabenden trifft Wilfried Daim den Mittelschüler Karl Strobl, der eine illegale Gruppe Calvarienberg leitet, eine Fortführung des aufgelösten Österreichischen Jungvolkes (ÖJV), und den Mittelschüler Alfred Kostelecky von der früheren Studentenkongregation in der Canisiuskirche in Wien IX, der wieder der illegalen Gruppe Eisen des früheren ÖJV angehört.
Einige solcher Heimabende leitet der Mittelschüler Hubert Jurasek aus der Gruppe Eisen. Mit der Gruppe Haan an der City-Fahrschule in Wien IX besteht auch bald eine Verbindung, bis diese im Oktober 1940 auffliegt.
Von der Gruppe Eisen, geführt von Fred Ellinger, dessen Initialen FE = Eisen der Gruppe den Namen gegeben haben, erhält Wilfried Daim Flugzettel zum Verteilen. Auch er selbst lässt Klischees für Flugzettel mit rot-weiß-roter Fahne herstellen. In der Druckerei bleiben aber Probedrucke liegen, die ein Arbeiter der Gestapo übergibt. Die Klischees gibt Wilfried Daim an Karl Strobl weiter. Wilfried Daim erlebt daraufhin eine Hausdurchsuchung in seiner elterlichen Wohnung und wird dann Anfang April 1940 auf den Morzinplatz vorgeladen.
Es gelingt ihm, niemand zu verraten. Herbst 1940 bis April 1942 besucht er die Maturaschule in der Habsburgergasse, wo er die Externistenmatura ablegt. Dann wird er zu den Panzerjägern eingezogen. An der Russlandfront wird er dreimal verwundet. Nach seiner letzten Verwundung bei Kattowitz [heute: Katowice/OS], wo ihm im Lazarett der rechte Unterschenkel amputiert werden muss, gelangt er mit dem Lazarettzug über Pressburg nach Wien.
In Wien erlebt Wilfried Daim im Mai 1945 die Befreiung Österreichs von den deutschen Besatzern. Wilfried Daim beginnt nach der Rekonvaleszenz an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien mit dem Studium der Psychologie und Anthropologie und tritt den Studentenverbindung Rudolfina, Leopoldina und Maximiliana bei. 1948 wird er zum Dr.phil. promoviert. Er spezialisiert sich auf Parapsychologie. 1956 gründet er das private Institut für politische Psychologie. Er ist dann als Publizist und katholischer Bildungsfunktionär tätig.
Also Publizist geht er in Pension und verstirbt mit 93 Jahren in Wien. Er findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Ottakring.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 47/48.