Regierungsrat Friedrich Zacke

Personalia

Geboren:

30. November 1915, Wien

Gestorben:

1. September 2007

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 12.03.1938 (kurze Zeit),
Haft 1938 (kurze Zeit)

Mitgliedschaften

MKV:

K.Ö.St.V. Hohensalzburg St. Johann, K.Ö.St.V. Illyria Hallein, K.Ö.T.St.V. Ivaria Salzburg, K.Ö.St.V. Küenburg Tamsweg, K.Ö.St.V. Almgau Salzburg, K.Ö.St.V. Lichtenberg Saalfelden

ÖCV:

Lebenslauf

Kurze Zeit nach dem „Berchtesgadener Abkommen“ vom 12. Februar 1938 werden die Nazis auch in Salzburg mit Aufmärschen und wüsten Sprechchören wie „Schuschnigg verrecke“ immer unüberhörbarer. Nach der Rede von Landeshauptmann Franz Rehrl am 21. Februar 1938 im großen Kurhaussaal vor Amtswaltern der Vaterländischen Front zur „neuen Lage“ bildet sich unter Jungvolkführer Friedrich Zacke eine Gegendemonstration zur Nazi-Aktion auf dem Residenzplatz. Um von der Naziübermacht nicht niedergeknüppelt zu werden, löst sich diese Versammlung kurz vor der Konfrontation wieder auf. Wenige Tage später veranstaltet die Vaterländische Front mit Unterstützung aus dem ganzen Land eine Sympathiekundgebung mit gut 20.000 Teilnehmern; auf dem Domplatz geloben sie vor einer neu geschaffenen Sturmfahne Österreich die Treue.

Die Mittelschulverbindung Almgau hat zuvor beschlossen, Bundeskanzler Schuschnigg das Ehrenband zu verleihen. Friedrich Zacke soll nun mit Leopold Guggenberger im Auftrag von Bundesjugendführer Stellvertreter Josef Schifferer den österreichischen Teil des Jungvolkes reorganisieren. Eine weitere Demonstration am 10. März 1938 zur Werbung für die Volksabstimmung wird wegen der Übermacht der Nazis – unterstützt von SA- und SS-Leuten – auf dem Residenzplatz aufgelöst.

In der Nacht auf den 12. März 1938 wird Friedrich Zacke gemeinsam mit Leopold Guggenberger zuhause verhaftet und in die Polizeidirektion gebracht. Zwischenzeitig durchsucht die Polizei Friedrich Zackes Wohnung vergeblich nach Maschinengewehren.

„Nachdem wir etwa eine halbe Stunde mit erhobenen Händen und Gesicht zur Wand gestanden waren, wobei Wächter in SA-Uniformen mit Gewehr im Anschlag immer wieder nach den Maschinengewehren fragten, steckte man uns in eine 2-Mann-Zelle, nicht ohne uns vorher alle Habseligkeiten abgenommen zu haben.“ – so erinnert sich Friedrich Zacke.

Er wird kurz darauf wieder entlassen, nachdem er einen Revers unterschrieben hat, keine Beschwerde über die Verhaftung vorzubringen. Dann erhält er einen Bescheid über die Strafversetzung nach Taxenbach als Bezirksaushilfslehrer für den Oberpinzgau. Vor der Hausdurchsuchung und der anschließenden Beschlagnahme der Verbindungsheime können wichtige Verbindungsunterlagen gerettet werden. Die Almgau-Fahne hat unter einem Kohlenhaufen überlebt und die der Rheno-Juvavia ist ins Saarland gewandert. Angeregt durch den Hochschüler Karl Beran bildet nun – nach Wiener Vorbild – Friedrich Zacke gemeinsam mit seinen Bundesbrüdern der Almgau Salzburg Robert Weidinger, Karl Steiner, Karl Glaser eine Widerstandsgruppe, die später auffliegt. Nach der Enthaftung versuchen sie – diesmal aber vorsichtiger – die Widerstandsarbeit fortzusetzen. Friedrich Zacke entgeht der erneuten Verhaftung, da er Ende August 1939 zur Wehrmacht einrücken muss.

Am 26. Oktober 1947 kehrt er aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück.

Orte

Wohnort:

Lessingstraße 3 (Salzburg)

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 601.

Friedrich Zacke

Beamter
R-J, HOJ, ILH, IVS, KUT, AGS, LIS
* 30. Nov. 1915
Wien
† 1. Sep. 2007
Haft