Karl Krumpl

Karl Krumpl

Personalia

Geboren:

27. September 1909, St. Veit/Glan

Gestorben:

22. März 1945, Ermordet in Wien

Beruf:

Angestellter

Verfolgung:

Haft 12.03.1938 - 12.07.1941, Haft 19.03.1943 - 22.03.1945, Ermordet im Wiener Landesgericht am 22.03.1945

Mitgliedschaften

MKV:

Lebenslauf

Karl Krumpl bricht seine schulische Ausbildung am Gymnasium in Klagenfurt mit der 3. Klasse ab und erlernt 1924–1928 das Schriftsetzerhandwerk in der Buchdruckerei „Carinthia“ in Klagenfurt; hier bleibt er bis 1934 beschäftigt. In den 1930ern ist er Funktionär (Sekretär) der VF. Ferner ist er auch als Mitglied des Kärntner Landtags sowie in der Verwaltungskommission der Arbeiterkammer in Kärnten tätig. Auf dem Weihnachtskommers 1937 erhält er als Ehrenmitglied das Band der Mittelschulverbindung Nibelungia Klagenfurt (heute Babenberg Klagenfurt).

Nach dem Anschluss wird er sofort am 12.3.1938 in Schutzhaft genommen, dort schwer misshandelt und am 30.5.1938 vom Bezirksgericht Klagenfurt zu gemäß“ § 411, 492 StG. u. § 2, 8, 32 u. 36 Waffenpatent“ vier Monaten Arrest sowie am 1.2.1939 vom Landgericht Klagenfurt „wegen leichter Körperverletzung und öffentlicher Gewalttätigkeit“ gemäß“ § 152, 155a, b, u. d., 155 u. 99 St.G.“ zu vier Jahren schweren Kerker verurteilt. Am 12.7.1941 kommt er bedingt (Strafrest von 1 Jahr mit Probezeit bis 30.6.1946 bedingt ausgesetzt) frei und erhält Gauverweis sowie bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht im September 1942 [zum Afrikakorps in Tunis] eine Anstellung als Lohnbuchhalter bei der Firma Hans Lehnhart & Co in Bruck a. d. Mur.

Im Frühjahr 1942 wird in Kärnten auf Anregung von Pfarrer Dr. Anton Granig, Klagenfurt eine Widerstandsgruppe ins Leben gerufen, die sich „Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreichs“ (AFÖ) nennt. Hierzu zählen auch Arthur Trattler, Anton Jaklitsch, Ernst Ortner und Otto Tiefenbrunner. Unter der Leitung Karl Krumpl planen die Widerstandskämpfer 1942/43 die Befreiung Kanzler Schuschniggs aus dem KZ Sachsenhausen und haben hierzu schon die Mitwirkung von Wachposten erreicht. Durch das Fehlen eines Stempels in dem gefälschten Soldbuch eines der Hauptakteure wird die Organisation aufgedeckt und die Gestapo verhaftet die ihr bekannt gewordenen Führungskräfte und Mitglieder der AFÖ. Karl Krumpl wird am 19.3.1943 unmittelbar vor seinem Fronteinsatz in Tunis festgenommen und in das Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Wien X, Hardtmuthgasse, eingeliefert. Ihm wird vor dem 5. Senat des Volksgerichtshofs (VGH), der vom 9. bis 11.8.1944 in Wien unter Vorsitz von Dr. Albrecht aus Berlin tagt, wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung der Prozess gemacht. Zusammen mit fünf weiteren Mitangeklagten wird Karl Krumpl dann am 11.8.1944 zum Tode verurteilt. In der Urteilsbegründung heißt es u. a.:

„…Die Angeklagten … Ortner, Krumpl, … und Dr. Pieller haben in den Jahren 1941–1943 vor allem in Kärnten eine Organisation mit habsburgisch-separatistischen Zielen ins Leben gerufen oder sich an diesen staatsfeindlichen Umtrieben als Mittäter beteiligt. … Es werden verurteilt: wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung: die Angeklagten Dr. Granig, …, Krumple, Dr. Steinwender und Dr. Pieller zum Tode und zum Ehrenrechtsverlust auf Lebenszeit.“

Kurz vor Kriegsende wird Karl Krumpl dann am letzten Hinrichtungstermin im Wiener Landesgericht am 22.3.1945 durch das Fallbeil hingerichtet. Er verlässt die Zelle mit dem Ruf „Für Österreich!“

Seine sterblichen Überreste werden in Wien exhumiert und am 2.3.1946 auf dem Friedhof in Klagenfurt St. Georgen a. Sandhof beigesetzt.

Orte

Ehrung:

Krumplgasse (Klagenfurt), Stolperstein (Klagenfurt)

Sterbeort:

Wohnort:

Lastenstraße 3 (Klagenfurt)

Quellen

  • Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStG, 2013), S. 394/395.

Karl Krumpl

Angestellter
BBK
* 27. Sep. 1909
St. Veit/Glan
† 22. März 1945
Ermordet in Wien
Haft, Ermordet