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Österreichische Freiheitsbewegungen (Scholz-Kastelic-Lederer)

Etwa im Sommer/Herbst 1938 formierten sich die ersten größeren Widerstandsgruppen, wobei die drei Österreichischen Freiheitsbewegungen um Karl Roman Scholz, Jakob Kastelic und Karl Lederer die größte Bedeutung erlangten. Die Gruppe um den Klosterneuburger Augustiner-Chorherrn Karl Roman Scholz formierte sich im Herbst 1938. Parallel und unabhängig, dazu entstanden 1939 die Gruppe Kastelic und die Gruppe Lederer. Über einen Zusammenschluss der drei Freiheitsbewegungen kam es im Frühjahr 1940 zwar immer wieder zu Verhandlungen, diese konnten allerdings nicht mehr abgeschlossen werden.

Durch die Tätigkeit des Verräters Otto Hartmann, eines Schauspielers am Burgtheater, bestens informiert, ließ die Gestapo Wien die drei Gruppen am 22. Juli 1940 auffliegen. Insgesamt wurden etwa 300 Personen festgenommen. Die Anklage und Aburteilung der Beschuldigten erfolgte 1943 und 1944 in mehreren Prozessen und lautete fast durchwegs auf "Vorbereitung zum Hochverrat". Die führenden Funktionäre wurden 1944 im Landesgericht Wien hingerichtet. Zu den Aktionen dieser Freiheitsbewegung gehörte unter anderem auch das Herstellen von Flugzettel, vornehmlich durch Walter Urbarz, Mitglied der K.Ö.H.V. Nordgau Wien. Ein Vierzeiler erregte besondere Wut bei der Gestapo:

Wir brauchen keinen Krieg, wir brauchen keinen Sieg, nur eine schöne Hitlerleich' und einfreies Österreich!

Heinrich Zeder und Walter Urbarz, Mitglied der K.Ö.St.V. Thuringia-Wien, der K.Ö.H.V. Nordgau Wien und der K.Ö.St.V. Rugia Retz wurden im August 1940 verhaftet und saßen zusammen bis April 1943 im Gefängnis, zuletzt bei Krefeld.

Folgende Mitglieder von Studentenverbindung gehörten den drei Gruppen an:

 

Die starke Präsenz der Klosterneuburger Verbindungen Arminia und Welfia hat mit der Person von Roman Scholz zu tun.

 

Quelle: Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 173.

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